Erzählungen, Geschichten, Novellen

Hier erhalten Sie kleine Kostproben meiner Geschichten und Erzählungen. Wie sie weitergehen ist in meinem Büchlein "Geschichten: Aus den Neunzigern", Norderstedt 2011, ISBN 3842355459 nachzulesen. Darin sind elf Erzählungen versammelt. Dazu eine kleine Reisebeschreibung eines Wassertröpfchens, die ich für meine Enkeltochter aufgeschrieben habe.

Das Mädchen steht im Badezimmer und betrachtet seine frisch geputzten Zähne im Spiegel. Die Mama ruft: „Beeil Dich, Emilia, wir kommen sonst zu spät!“. Schnell dreht Emilia das Wasser zu und eilt die Treppe hinunter.

Auf Reisen ist man gelegentlich gezwungen, mit abenteuerlichen Flughafeneinrichtungen und -gebaren dort selbst Erfahrungen zu machen. Es sind nicht nur die sich oft verändernden absonderlichsten Sicherheitsvorschriften, sondern auch deren kreative Umsetzung vor allem in südeuropäischen Ländern. Dazu kommt, dass die Abfertigungsgebäude den Ansturm der Flugreisenden, zumindest in der Urlaubszeit, nicht gewachsen sind.

Kleinstädte sind spießig. Das mag ein Vorurteil sein, aber ich habe bislang wenig gefunden, was es entkräften könnte. Außerdem ist es dort langweilig und kleinkariert; mit einem Wort: provinziell. Ich habe bei dieser Gelegenheit immer die Bilder von Carl Spitzweg vor Augen oder denke an die jämmerliche Gestalt des Diederich Heßling, wie sie Heinrich Mann so treffend im Untertan beschrieben hat.

Mürrisch hob Claudius Materni den Kopf und blickte den Störenfried mit unverhohlener Missbilligung an. Er hatte sich in sein Arbeitszimmer an der Universität zurückgezogen, um ungestört in alten Büchern nach Beweisen seiner Theorien suchen zu können. Der Dreißigjährige war in die Welt der antiken und klassizistischen Baustile versunken und machte sich wegen der unwillkommenen Störung nicht die Mühe, seine Lesebrille abzunehmen.

Die Sonne hatte an diesem heißen Julitag den Zenit schon längst überschritten. Die langsam länger werdenden Schatten erreichten schließlich den Balkon und machten ihn damit endlich benutzbar. Als Arnd Altus, ein Kaufmann aus Hessen, dies im abgedunkelten Zimmer bemerkt hatte, erhob er sich von seinem schäbigen Hotelbett, griff sich seine Raucherutensilien, warf noch einen flüchtigen Blick auf seine reglos im anderen Bett liegende Frau, öffnete den Vorhang und trat hinaus auf den schmalen Balkon.

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